Denn ich fresse nicht nur Jungfrauen!

Samstag, 17. Dezember 2016

Game of Thrones Rewatch: S04E04: Oathkeeper

Tyrion versucht, Jaime dazu zu bewegen, sich für ihn einzusetzen, es gelingt ihm jedoch nicht, da Jaime nicht seine Ehre als Kommandeur der King’s Guard verletzen will. Cersei versucht ebenfalls Jaime dazu zu bringen, ihr Sansas Kopf zu bringen, dieser weigert sich jedoch. Stattdessen macht er Brienne sein Schwert zu Geschenk, welches sie Oathkeeper nennt, und gibt ihr zudem eine neue Rüstung und Pod als Knappen. Brienne verspricht, Sansa zu finden und in die sichere Heimat zurückzubringen. Daenerys nimmt indes Meereen von innen heraus ein, indem sie die Sklaven bewaffnet und ihnen so eine erfolgreiche Rebellion ermöglicht. Alliser Thorne erlaubt Jon, mit einer Gruppe von Freiwilligen Craster’s Keep anzugreifen. Dort sind Bran und seine Begleiter in die Hände der Verräter gekommen. Crasters letztes Kind, ein Junge wird geboren, und wird den »Göttern« geopfert – und am Ende selbst zu einem Weißen Wanderer. 

Was für eine Folge mal wieder! Gerade das Ende lässt einem schon fast alles andere wieder vergessen, was schon bemerkenswert ist, weil auch der Anfang der Folge mit Daenerys‘ Eroberung von Meereen nicht ganz ohne war.

Die Unsullied schleichen nach Meereen und geben den Sklaven Waffen, damit sie sich ihre Freiheit selbst nehmen. Exemplarisch für die weiteren Ereignisse wird danach ein Lynchmord gezeigt. Auf der einen Seite ist es von Daeneryrs für die Sklaven und ihre Psyche natürlich von großem Vorteil, dass sie sagt, dass die einstigen Sklaven ihre Freiheit selbst nehmen sollen. Selbst machen und dann haben, macht immerhin einen größeren Eindruck auf einen selbst als machen lassen und dann haben. Auf der anderen Seite war es klar, dass es danach zu Lynchmorden kommt, und es erstaunt mich ehrlich gesagt, dass Daenerys überhaupt noch 163 Sklavenmeister hatte, die sie an den Pfahl hatte nageln können. »I will answer injustivce with justice«, kommentiert sie das, und obwohl uns das diesen coolen Spruch gab, ist Ser Barristans Einwurf nicht ganz ohne. Nicht zuletzt dadurch hat sich Daenerys etliche neue Feinde gemacht.

Ich find die Szene  mit Missandei und Grey Worm so süß!

In Hinblick auf das Ende von Staffel Sechs finde ich dieses Zitat von Tyrion aus dieser Folge höchst spannend: »Sansa’s not a killer«, sagt er, um sie von jeglicher Schuld freizusprechen, und fügt dann noch an: »Not yet anyway.« Noch nicht jedenfalls, in der Tat … Wenn wir daran denken, wie Ramsay starb, hat Tyrion einen recht guten Sinn für die charakterliche Entwicklung von Personen.

Auch Littlefinger hat was ganz Interessantes gesagt, als er mit Sansa über Joffreys Tod sprach. »A new friendship grows strong.« Die Worte von Haus Tyrell sind »Grow strong«. Verbunden damit, dass auf Olenna und Margaery übergeblendet wird und Olenna ihrer Enkelin sehr deutlich zu verstehen gibt, dass sie sehr stark beim Tod des Königs involviert war, wird das für die Serienschauer wirklich sehr deutlich, wer da alles seine Finger im Spiel hatte. Diese Details habe ich bei dieser Folge sehr gefeiert, und ehrlich gesagt waren sie mir heute auch erst das erste Mal aufgefallen.

Ein wenig tut mir Tommen fast Leid. Obwohl Margaery noch immer eine Jungfrau ist, weiß sie doch allerhand über gewisse Dinge. Und Tommen ist noch kaum mehr als ein unbescholtener Junge. Der Arme ist ihr hoffnungslos ausgeliefert, und ich musste doch sehr schmunzeln, weil er einfach so niedlich wirkte, wie er da von ihr überrumpelt wurde.

Cersei dreht indes durch und beginnt so langsam, Dinge grundlegend zu zerstören. Es ist klar, dass sie sehr unüberlegt handelt und von Hass und Rache zerfressen wird. Noch ist es ganz gut, dass noch ein paar Instanzen zwischen ihr und ihren Zielen stehen. Noch … Und dann gibt es Jaime, der faith in humanity wieder herstellt. Er weigert sich, Sansa zu töten, und tut das genaue Gegenteil. Obwohl Lady Catelyn tot ist, will er seinen Eid halten und zumindest Sansa beschützen, indem er ihr Brienne schickt. Er hätte wirklich keinen geeigneteren Kandidaten wählen können. Damit ist der Titel der Folge auch in mehrfacher Weise deutbar: Einmal auf das Schwert bezogen und einmal auf Jaime selbst.

Die zweite Hälfte wird unangenehmer und unangenehmer. Wir bekommen wieder viel von Craster’s Keep zu sehen und was Ollo Lophand und seine Abtrünnigen für Scheußlichkeiten dort begehen. Und dann geraten Bran und seine Freunde auch noch in ihre Hände und man ahnt schon Schlimmes! Ghost haben sie auch noch, und jetzt auch noch Summer, und mit Hodor treiben sie auch ihre ekligen Spielchen. Man sitzt fassungslos da und will, dass einfach alles nur wieder gut wird, und fürchtet gleichzeitig das Schlimmste, einfach weil Game of Thrones und hier niemand Plotarmor hat. 

Die letzten Einstellungen semmeln dann noch einmal so richtig einen rein, als Crasters letztes Kind von den White Walkern weit weit in den Norden gebracht und dort dem Night’s King, seinem ersten Auftreten, übergeben wird. So wirklich sicher bin ich mir nicht, wie das zu deuten ist, was er da tut, aber es kann nichts Gutes sein. Verwandelt er es und macht es zu einem der Ihren? Ist es etwas anderes? Nur eines steht fest: Das ist nicht gut. Das ist ganz und gar nicht gut, viel schlimmer als alles andere bisher.

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