Denn ich fresse nicht nur Jungfrauen!

Freitag, 16. Dezember 2016

Game of Thrones Rewatch: S04E03: Breaker of Chains

Gerade tat der König seinen letzten Atemzug, als es in King’s Landing auch schon drunter und drüber geht. Sansa flieht, was den Verdacht auf sie und Tyrion verhärtet. Tyrion selbst wird in den Kerker geworfen und Cersei und Tywin sind bereits tatkräftig dabei, all seine Verbündeten für sich zu gewinnen. Selbst Pod gerät ins Visier, da er sich aber weigert, gegen Tyrion auszusagen, ist er nun selbst in Gefahr. Im Norden überfallen die Wildlings ein Dorf und schicken einen Jungen mit einer Botschaft zur Mauer. So erfährt die Night’s Watch von den Vorfällen. Gleichzeitig erreicht sie auch die Kunde vom Verrat bei Craster’s Keep. Jon erkennt die Gefahr, da Mance so erfahren könnte, dass Castle Black nicht von tausenden Wächtern besetzt ist sondern nur von einer Hundertschaft und somit Mance eigentlich keinen nennenswerten Widerstand bieten kann. Daenerys marschiert auf Meereen zu und beginnt ihre Belagerung, nachdem Daario Naharis den Champion von Meereen niederstreckte. 

Freilich hat Littlefinger beim Mord am König seine Finger im Spiel. Er offenbart Sansa, dass er Dontos‘ Schritte gelenkt hat, sowie was es mit der Kette auf sich hat. Er wischt den billigen Tand von der Reling, woraufhin die Kette in das Boot mit Dontos‘ Leiche fällt. Rückblickend frage ich mich, ob die Kette im Boot oder im Meer hätte landen sollen.

Ihre Flucht war ganz offensichtlich schon im Vorfeld von Littlefinger geplant. Littlefinger hat außerdem garantiert gewusst, dass das Probleme bereiten und den Verdacht auf Sansa und Tyrion verhärten wird. Ob auch das beabsichtigt gewesen war? Ich würde ja fast behaupten, ja, einfach weil es Littlefinger ist. Auch wenn es unglaublich wirkt, wenn man bedenkt, was alles daraus erwachsen wird und wie ein einzelner Mann das alles hätte planen können. Ich bleib bei Team Varys, aber ganz ehrlich: krass.

Die Szene mit Pot und Tyrion rührt einen zu Tränen. »This is farewell«, sagt Tyrion und man will einfach nicht, dass das alles passiert. Wahrlich, es gab nie einen treueren Knappen als Pod, der sich ohne zu bedenken für seinen Herrn in Gefahr begibt. (Nehmen wir Samweis Gamdschie mal aus.) Symbolbild war, wie Pod wie selbstverständlich ein Haufen Zeug an den Wachen vorbeischmuggelt und sich auch noch dafür entschuldigt, dass sie den Wein entdeckt haben, während er Kerzen, Brot und Käse aus allen undenkbaren Ecken seiner Kleidung zaubert.

Ein schöner Moment zum Herumtheoretisieren war die Szene an Joffreys Totenbarre. Cersei und Tommen, der nun König wird, stehen da, als Tywin dazu kommt. Tywin beginnt mit seinem Enkel ein Gespräch darüber, was einen guten König ausmacht. Cersei, die protestiert, dass dies weder der richtige Ort noch die richtige Zeit ist, übergehen sie. Ich liebe dieses Gespräch ehrlich gesagt, weil das den Grundstein dafür legt, dass Westeros nun endlich wirklich mal einen guten König bekommt. Ja, ich bin der Ansicht, dass es gut ist, wenn Tommen auf dem Thron sitzt. Er ist wesentlich formbarer als sein älterer Bruder und daher auch beeinflussbarer. Tywin sagt es auch: Weisheit und damit die Eigenschaft, auf den Rat anderer zu hören, ist die wichtigste Eigenschaft eines Königs. Damit ist zwar pro forma Tywin der König, aber ich bin wie bereits mehrfach erwähnt der Ansicht, dass das die momentan günstigste Konstellation für das Reich ist. Ist halt nur blöd, dass Tywins Pläne später sogar durch seine eigene Familie sabotiert werden … Cerseis Blick ist Symbolbild für diese Szene. Als Tywin mit Tommen geht, blickt sie nur verstört hinterher, als sie realisiert, dass sie Tommen wohl nun an ihren Vater »verlieren« wird.

Was ich mich auch frage: Hat Sandor vielleicht ein Stück weit recht? Er und Arya kommen bei einem Bauern und seiner Tochter unter. Der Bauer schlägt Sandor vor, für ihn als Wachmann zu arbeiten, und erstaunlicherweise stimmt Sandor zu. Am nächsten Morgen schlägt er den Bauern nieder und nimmt sein Silber, für das er, so der Hound, keine Verwendung mehr hat, da er im Winter sterben wird. Während ich das hier schreibe, kommt es mir falsch vor, aber beim Schauen kam mir doch kurzzeitig der Gedanke, ob es wirklich so einfach ist zu sagen, dass Sandor den Mann nicht hätte niederschlagen dürfen. 

Daario ist cool. Punkt. Ich liebe es, wie gelassen er den Champion von Meereen niederstreckt. Erst dessen Pferd mit einem exzellenten Dolchwurf ins Auge, und dann mit einem einzigen Streich seiner Waffe den Mann selbst. Sache erledigt, fertig. Daenerys ist mal wieder ganz Daenerys. Große Gesten, große Worte, die sowohl bei den Charakteren als auch beim Zuschauer gut ankommen.

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